Fleisch

Performance / 20 min

einen Ausbruch unterdrücken


einen Ausdruck ausbrechen lassen…


Im Rahmen der Frauen Enquête „Frauen. Körper. Politiken“

am Mo, 5. November 2012 um 9:50 Uhr

im Bundesministerium für Gesundheit, Radetzkystraße 2, 1030 Wien

mit: Johanna Jani, Valerie Kattenfeld, Marian Momen, Simone Mück, Laura Nöbauer, Sarah Zsivkovits
Fotografie: Luna Al-Mousli
Kostüm: Valerie Kattenfeld und Monika Biegler
Inszenierung: Valerie Kattenfeld

 

Den ORF ZIB2 Beitrag vom 05.11. / 13 Uhr finden Sie hier

Die kritische Auseinandersetzung mit Körper, Schönheit und Normen ist niemandem
fremd. Wir alle kennen die Körper auf Leinwänden oder in Zeitschriften, die uns
eine Norm des perfekten Körpers vorgeben. Eine Norm, die viel zu
selbstverständlich hingenommen, selten hinterfragt und unbewusst verinnerlicht
wird. Mit unserer Arbeit möchten wir die privaten und oft geheimen
Unsicherheiten vor dem eigenen Spiegel als kollektives Problem und
gesellschaftlichen Missstand anprangern. Wir gehen davon aus, dass unser Körper
nicht mehr unser eigener Körper ist, denn er wird permanent von außen
beeinflusst, geformt, diszipliniert und objektiviert. In „Fleisch“ wollen wir
diese Körperpolitiken sichtbar und spürbar machen.
In unserem Researchprozess haben wir uns Fragen gestellt wie:

Wem gehört mein Körper?

Ist ein nicht-wertender Umgang mit Körper überhaupt noch möglich, und wenn
ja, wie könnte eine solche Utopie jenseits gesellschaftlicher Zwänge aussehen?

In „Fleisch“ haben wir versucht, eine solche Utopie zu entwerfen. In einem
Körpererleben, das von Scham und Selbstzensur befreit ist, wird das eigene
Fleisch endlich wieder als Materie wahrgenommen und auf spielerische Art und
Weise entdeckt. Anhand des Experimentierens mit jener Materie, die uns alle
umgibt, wird das Bild eines ursprünglichen, natürlichen Körpers entworfen, der
in der Performance „Fleisch“ dem anderen Extrem des makellosen disziplinierten
Körpers gegenübergestellt wird. In diesem Spannungsfeld bewegen sich die sechs
AkteurInnen, stets hin- und hergerissen zwischen ihrer ureigenen Authentizität
und einer soziokulturell vorgegebenen Ästhetik.

Mit einem Augenzwinkern wird der Fleischbegriff hier auch um das in Österreich
so beliebte Nahrungsmittel erweitert. Frisch, knackig und attraktiv verpackt
soll es sein, das perfekte Stück Fleisch – egal ob es sich um das Supermodel auf
dem Hochglanzmagazin oder die Bratwurst im Hotdog handelt.

Mit freundlicher Unterstützung der ÖH

Gesamtprogramm der Enquête:

http://www.bka.gv.at/DocView.axd?CobId=49020

Ausstrahlung im ORF vom 05.11.2012 um 13 Uhr finden Sie hier

-> „Fleisch“ als Gastspiel auf Anfrage verfügbar