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Diese Woche lernen sich die BewohnerInnen der VinziRast mittendrin und die Workshop-             leiterInnen im Rahmen eines Tischtennisturniers im Haus kennen. Wir freuen uns alle schon sehr auf ein gemeinsames kreatives Gestalten, auf Jam Sessions, auf den Kampf mit dem leeren Blatt, auf Materialien, die an uns herangetragen werden und aus denen wir etwas Neues gestalten werden (ein kaputtes Piano, das wir zertrümmern werden, ist auch dabei!!). Wir, das sind übrigens:

Harald Sickha (Workshopleiter Musik und künstlerische Mitgestaltung)

Julia Kornhäusl (Workshopleiterin Bildende Kunst)

Valerie Kattenfeld (Künstlerische Gesamtleitung)

Clara Kaufmann (Organisation und Kunstvermittlung)

Darüber hinaus gibt es ab März 2015 wieder zwei kunst)spiel Schulprojekte: „HIStory, HERstory, OURstory“ am BRG Rosasgasse und „Auf der Suche nach der gewonnenen Zeit“ mit der PTS Benedikt Schellingergasse, die bereits Partnerin bei dem Macht / schule / theater Projekt „Wütende Fäuste, Sprechende Hände“ war.

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Hier die Meinungen zu „Wütende Fäuste, Sprechende Hände“ in voller Länge:

Mit den Aggressionen von Heranwachsenden umzugehen, ist eine komplexe Angelegenheit. Einfach zulassen, das ist wohl nicht so gut. Unterdrücken, das funktioniert schon gar nicht. Ein möglicher Weg führt über die Kunst. Und deshalb haben neunzehn Schülerinnen und Schüler aus einem Polytechnikum und einer Mittelschule – gelegen in einem, sagen wir es offen, oft so bezeichneten Problembezirk – in einer beeindruckenden Theaterperformance versucht, sich mit dem Thema so kritisch wie konstruktiv auseinanderzusetzen.

Für die ursprüngliche Textgestaltung und die Regie hat sich Valerie Kattenfeld verantwortlich gezeichnet. Die Wienerin ist künstlerische Leiterin der Theatergruppe „kunst)spiel“ und beschäftigt sich in ihren Arbeiten oftmals mit Jugendlichen. Und das mit überzeugender Fertigkeit.

Die jungen Leute, die über und auf der Bühne des Off-Theaters in der Wiener Kirchengasse laufen, purzeln, schleichen, kriechen, wüten, toben, schreien, säuseln, sie alle zeigen beeindruckende Formensprache und Ausdruckskraft. Neunzehn Menschen, das bedeutet neunzehn Talente und neunzehn Fähigkeiten. Valerie Kattenfeld ist es dabei gelungen, das je Eigene der Jugendlichen herauszuarbeiten und das, was sie auf der Bühne anbieten und anbieten wollen, zuzulassen und dafür die Wege zu ebnen. Deutlich war zu sehen, wie viel Spaß die dabei hatten.

An der Formung der Rollen, an den Texten, hat das Ensemble mitgewirkt und es mitgestaltet; Brüche mit den Wünschen und Absichten der Regisseurin sind keine zu erkennen, im Gegenteil. Wie aus einem Guss und überaus mutig agieren die jungen Leute, scheuen auch nicht vor tüchtiger Publikumsbeschimpfung und Selbstpersiflage zurück. Vor allem ist der Produktion anzumerken, dass hier nicht Theater über Menschen gespielt wird, sondern von Menschen, außerordentlich nah an den Wünschen und Bedürfnissen, ohne dabei die gesellschaftlichen Realitäten zu verleugnen. Valerie Kattenfeld ist mit dem Stück ein großer Wurf gelungen, packendes, mitreißendes Theater, das ebenso unterhält wie berührt, das unsere Lügen nicht ausblendet und dennoch die Wahrheit spricht.

Thomas Jorda, Kultur-Chefredakteur der Niederösterreichischen Nachrichten

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‚Wütende Fäuste, Sprechende Hände‘ ist intelligentes Jugendtheater voller Authentizität. Heute jung zu sein heißt all das was wir aus unserer Jugend kennen und noch viel mehr. Genau das schaffen die DartsellerInnen in dieser Inszenierung, die zwischen In your Face-Ästhetik und erzählerischer Subtilität hin- und her- pendelt, zu vermitteln. Das ist höchst Unterhaltsam und doch geht es um ernstzunehmende Realität. Genau diese zwei Pole treffen sich in ‚Wütende Fäuste, Sprechende Hände‘ immer wieder. Den Jugendlichen werden hier keine Worte in den Mund gelegt, sondern das was Jugendliche zu sagen und erzählen haben, wird theatralische Form gegeben. Das Theater als Sprachrohr für eine Generation.

– Florian Schober, Lehrer

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So soll Theater sein: provokativ, lustig, voller überraschender Regieeinfälle, originell, zum nachdenken anregend, und vor allem: niemals fad!

Regisseurin Valerie Kattenfeld ist es fabelhaft gelungen, den unterschiedlichen Charakteren des jungen Ensembles ausreichend Platz zur Darstellung zu lassen, sie nicht in ein zu enges Theaterkorsett zu pressen. somit wurden die Zuschauer mit der unverfälschten mimischen Naturgewalt der jugendlichen DarstellerInnen konfrontiert. ich wüsste nicht, wer mehr spaß an der ganzen Sache hatte, das prächtig gelaunte Publikum, oder die Theaterbande auf der Bühne.

Danke für dieses wunderbare Theatererlebnis!

Fred Schlager, ehem. APA Redakteur

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Eine kleine Probenanekdote: Wir proben im Famingo im WUK die Diet Coke Szene mit Anna, Valentino, Jenny und Kate (die letzten zwei spielen die „Polizei im Kopf“). Ich korrigiere Valentino, als er Annas Wohnung durch die (imaginäre) Wand betreten möchte: „Valentino, wir haben doch vorher ausgemacht, dass die Wohnungstür rechts hinten ist, also musst du von dort hereinkommen!“.

Kurz darauf haben Jenny und Kate ihren Auftritt von hinten. Valentino verbessert sie triumphierend: „Ihr seid fa-aaalsch, die Tür ist auf der rechten Seite!!!“

Darauf Anna: „Herst, das ist das Gewissen, das braucht keine Tür!“

Großartig, diese Kids….  🙂

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Valentino als „die Erinnerung“ und Jenny als das „Über-Ich“

[Stand: 27. April 2014]

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Frisch aus New York City von unserer fabelhaften Grafikerin Laura Nöbauer eingetroffen: unser Flyer!!

Flyer Wütende Fäuste, Sprechende Hände als pdf zum Download

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[Stand: 18. April 2014]

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Die Osterferien stehen praktisch vor der Tür und wir sind fleißig am Text und Choreografie lernen, Terminkatastrophen lösen, Kostüme und Requisiten checken und immer mehr zu einem eingeschworenen Team zu werden. Wir haben uns den Luxus gegönnt, viele Wochen lang Ideen zu sammeln und jetzt wollen sie alle in unser Stück hineinpacken – ob wir das hinkriegen? Und ob man die Wünsche der fabelhaften 20 jungen DarstellerInnen auf einen Nenner bekommt? Die Hai-Szene, die Loser mit Sascha Wurstbrot, die Vertrauenschoreo, die Wut-Sätze und das „Alle denken, dass…“-Bild, das Territorium, die Polizei im Kopf und die Provokationen…

Probably it’s time to kill some darlings!!

Probably we will keep them all….

Seitdem ich in Italien erlebt habe, wie ein Stück eine halbe Stunde vor der Premiere fertig gemacht wurde, gehe ich doch etwas entspannter an die Sache heran!

Wir spielen „Wütende Fäuste, Sprechende Hände“ (Altersempfehlung: 13+) im Off-Theater von 4. bis 6. Mai 2014! 

[Stand: März 2014]

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Das Macht / schule / theater Projekt „Wütende Fäuste, Sprechende Hände“ hat im Oktober 2013 gestartet. Sieben Monate lang werden wir jetzt jeden Dienstag mit SchülerInnen der PTS Benedikt Schellingergasse und der KMS Schweglerstraße in 1150 Wien proben, improvisieren, texten, diskutieren, scheitern und vor allem Spaß haben! Die doch recht beachtliche Truppe – wir sind nun bei 24 jungen PerformerInnen im Alter von durchschnittlich 14 Jahren – hat sich super auf die ersten Stunden eingelassen und wir sind riesig gespannt, was in den nächsten Monaten auf uns zu kommt. Die Premiere findet am So, 4. Mai 2014 um 20h im Off Theater statt. Es wird insgesamt 5 Vorstellungen bis zum 6. Mai 2014 geben.

[Stand: November 2013]

YesThisIsArt

The Vanishing Moment in Kooperation mit LOTTALEBEN ist am Samstag, 16. 11. 2013 im KosmosTheater erfolgreich über die Bühne gegangen! Die ZuschauerInnen haben sich ohne Probleme zu Testpersonen umfunktionieren lassen. Was dann kam: ein vor Energie brodelndes Emo*Lab mit Springdisko am Klo, Seifenblasenfangen, Polsterschlacht, Hirnmaschine, Tränendrüsenaktivierung und heisser Liebe. Die Versuchsanordnungen fanden beim Publikum großen Anklang – es füllte fleißig die Fragebögen aus, die zu interessanten (Live-)Statistiken geführt haben. Wir hoffen auf eine Wiederaufnahme, die derzeit jedoch noch nicht absehbar ist.